Deutschland positioniert sich mal wieder als Internetentwicklungsland. Mit Grooveshark hat einer der populären Internetstreamingdienste vor den überhöhten Forderungen der GEMA die Segel gestrichen und die Homepage ist aus Deutschland nicht mehr erreichbar. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso die GEMA da keine vernünftige Regelung hin bekommt. Radiosender schaffen es doch auch Musik zu spielen und ich glaube kaum, dass die pro vom Kunden gehörten Lied bezahlen. Warum soll dies aber bei Youtube, Grooveshark und sonstigen anderen Streamingdiensten funktionieren? Bin eigentlich nur ich es der in Zeiten der Globalisierung nationale Verwertungsgesellschaften für komplett überholt hält?

Das Internetzeitalter scheint bei der GEMA noch nicht angekommen zu sein, schade. Zum Glück gibt es ja noch einige andere Anbieter (simfy, deezer) die hoffentlich nicht genau so schnell die Segel streichen müssen.


Quelle: www.grooveshark.com

[Update] 18.01.2012 um 16:41

Die GEMA hat eine Gegendarstellung veröffentlicht:

Der Anbieter Grooveshark hat seinen Dienst in Deutschland – entgegen seiner Angaben – nicht wegen unverhältnismäßig hoher Betriebskosten eingestellt.

Vielmehr weigert sich Grooveshark grundsätzlich, den von ihm betriebenen Dienst überhaupt in irgendeiner Form zu vergüten. Mit der GEMA hat Grooveshark bislang auch noch in keiner Form Kontakt aufgenommen. (…)

Quelle: https://www.gema.de/presse/aktuelle-pressemitteilungen/presse-details/article/grooveshark.html

Tags: , ,

4 Comments on RIP Grooveshark

  1. Kiki says:

    Mir kommen die Tränen … mal wieder stellt sich ein Laden scheinheilig als Opfer dar, der sein Geschäftsmodell auf der Ausbeutung von Musikautoren aufgebaut hat. ()http://www.infodocc.info/urheberrecht/news-e/article/568universal-mit-copyrightklage-gegen-grooveshark.html Wie diese Import-Export-Läden, die das ganze Geraffel verkaufen, das irgendwo vom Laster gefallen ist. Klar, Musik komponiert und schreibt man ja auch nur aus Spaß an der Freude. Künstler sollen doch einfach bitte verrecken oder von Almosen leben, das war schließlich schon immer so.
    Die GEMA ist wahrlich nicht perfekt, komplet struktuell am Arsch und in jeder Hinsicht modernisierungsbedürftig, aber der einzige Alliierte, den die Autoren haben.

  2. noidea says:

    Wo sind denn diese “ausgebeuteten Musikautoren”? Ich persönlich habe noch keinen irgendwo gesehen. Das einzige was ich sehe ist, dass die Dienste in anderen Ländern rentabel funktionieren und in Deutschland nicht. Und da ist die einzige variable nun mal die Verwertungsgesellschaft, also die GEMA.

  3. Kiki says:

    Daß die Dienste rentabel funktionirten, bezweifele ich nicht. Nur haben halt diejenigen nichts davon, die die Inhalte produziert haben.

  4. noidea says:

    Sofern die Dienste akzeptable Konditionen bekommen ist das ja auch okay. Aber wenn es den Anschein hat, dass die GEMA als quasi Monopolist den Preis unverhältnismäßig hoch ansetzt, dann stimmt doch da was nicht. Ich bin der letzte der nicht bereit ist für ein gutes Produkt Geld auszugeben. Seit ich mit einem Mausklick bei Amazon DRM freie MP3s kaufen kann habe ich kein Filesharing Programm mehr dafür bemüht. Warum? Das Preisleistungsverhältnis stimmt dort und die Bedienung ist einfach. Die Streamingdienste sind für mich eher eine Art “Musikfinder”. Durch die Radiofunktion stößt man auf Künstler, die man sonst wohl eher nicht gefunden hätte. Das heißt ich beute dadurch niemanden aus. Weil wenn ich es da nicht hören würde hätte ich es höchstens vielleicht im Radio gehört… oder gar nicht.

Leave a Reply