Da dachten wir noch bis gestern Politiker wüssten gar nicht was Twitter eigentlich ist und plötzlich kennen die nicht nur Twitter sondern wissen auch, dass man darüber verdammt schnell kommunizieren kann:

Die sogenannten Exit-Polls mit Zahlen und Trends zum Wahlausgang werden den Parteien nachmittags mitgeteilt. “Es wäre der GAU, wenn die Wählerbefragungen vor Schließung der Wahllokale öffentlich bekannt würden”, sagt Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Via Internet könnten dann Unentschlossene mobilisiert werden. Nach einer Anfechtung des Ergebnisses müsste die Wahl womöglich wiederholt werden.

Wie bitte? Eine Wahl soll angefochten werden, weil eventuell voran Trends über Twitter geleaked werden?
Warum denn nicht einfach umgekehrt. Wir fechten die Wahl dann an, wenn wir merken, dass uns die Politiker mit ihren Wahlversprechen mal wieder belogen haben. Das würde doch durchaus mehr Sinn ergeben, oder?

Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz hält es für angebracht, über “ein Verbot der Wählerbefragungen nachzudenken”.

Gut, dass der Wiefelspütz intelektuell manchmal etwas überfordert ist war mir schon klar. Immerhin muss man ihm mal positiverweise attestieren, dass er ja nicht gefodert hat Twitter zu zensieren, sondern jetzt lieber die Wahlbefrager zensiert. Ist ja schon mal ein Schritt nach vorne.
Ich frage mich dann allerdings nur, wie denn die Politiker brav um 18 Uhr im Fernsehen in die Kamera grinsen sollen, wenn es denn keine Hochrechnungen gibt. Denn Basis dieser Hochrechnungen sind doch genau die Wählerbefragungen, über deren Verbot Herr Wiefelspütz jetzt nachdenken möchte.

Etwas grotesk finde ich das ja schon. Da beklagt sich die Politik über die geringe Wahlbeteiligung, möchte sogar Strafen für Nich-Wähler einführen und jetzt gäbe es die Möglichkeit vie Internet Unentschlossene zu mobilisieren und dann ist das den Politikern auch wieder nicht Recht?

Ja was denn nun? Entscheidet euch doch mal!

Quelle: Politiker fürchten Twitter-Manipulationen bei Bundestagswahl

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